Wandern in Biot: Ein traumhafter Tag am Sentier de la Brague

Wenn du an die Côte d’Azur denkst, kommen dir vermutlich zuerst das Meer, charmante Städtchen und sonnenverwöhnte Strände in den Sinn. Doch zwischen all dem Trubel bietet die Region auch eine ganz andere Seite: Natur pur, Ruhe und grüne Pfade abseits der bekannten Touristenrouten. Genau so ein Erlebnis hatten wir heute in Biot, wo wir den Sentier de la Brague erkundet haben – ein wunderschöner Wanderweg entlang eines kleinen Flusses namens Brague.



Mit dem Bus in die Natur: Anreise nach Biot

Los ging unser Tag mit der Buslinie 10 ab Antibes (genauer gesagt: Juan-les-Pins), mit der wir ganz bequem nach Biot gelangten. Ein echter Spartipp für alle, die die Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden möchten, ist das 12-Euro-Tagesticket. Damit kannst du unbegrenzt Bus und Bahn fahren – ideal für spontane Ausflüge wie diesen.

Schon bei der Ankunft in Biot merkten wir: Hier geht es deutlich ruhiger zu als an der Küste. Unser Ziel war der Einstieg zum Sentier de la Brague, einem Naturpfad, der sich durch dichten Wald schlängelt und teils entlang des gleichnamigen Flusses führt.



Der Sentier de la Brague: Naturerlebnis mit System

Am Anfang des Weges stießen wir auf eine große Infotafel – inklusive einer detaillierten Karte des gesamten Wandergebiets. Besonders hilfreich: Jeder Abschnitt des Weges ist mit nummerierten Markierungen versehen (1, 2, 3 ...), die es ermöglichen, sich zu orientieren oder im Notfall den eigenen Standort durchzugeben.

Zusätzlich warnte ein Schild vor rutschigen Passagen, Steinschlaggefahr und Hochwasser. Ab einer bestimmten Alarmstufe ist der Weg sogar offiziell gesperrt. Bei unserem Besuch war alles trocken und gut begehbar, aber feste Schuhe sind definitiv zu empfehlen.

Wir sind nicht die komplette Strecke gelaufen, die laut Angaben zwischen 8 und 11 km lang ist. Der Weg führt von Biot bis zur Parfümstadt Grasse, wo die Brague ihren Ursprung hat. Von dort fließt sie bis nach Antibes ins Mittelmeer.



Der Weg: Abwechslungsreich, beschattet und stellenweise wild

Schon nach wenigen Minuten fühlt man sich wie in einem kleinen Dschungel. Der Weg ist teils schmal, von Wurzeln durchzogen, führt bergauf und bergab. Immer wieder öffnen sich kleine Lichtungen, man hört Vögel, sieht Eidechsen und spürt die angenehme Kühle des Waldes. Der Höhenunterschied liegt je nach Route zwischen 100 und 224 Metern, was den Weg auch für Familien mit Kindern machbar macht – sofern man trittsicher ist.

Besonders schön fanden wir, dass der Fluss die ganze Zeit in der Nähe war, auch wenn er zu dieser Jahreszeit (Ende Juli) nur wenig Wasser führte. An einer Stelle hörten wir tatsächlich einen kleinen Wasserfall und fanden einen schattigen Platz direkt am Wasser. Hier legten wir eine Pause ein, tauchten die Füße ins kühle Nass und genossen ein kleines Picknick.



Flora, Fauna & Atmosphäre

Der Sentier de la Brague ist nicht nur ein Weg – er ist ein Naturerlebnis. Du läufst durch Pinien- und Steineichenwälder, an Farnen vorbei und unter duftenden mediterranen Sträuchern hindurch. Libellen begleiten deinen Weg, Schmetterlinge flattern durch das Licht, und mit etwas Glück huscht ein Eichhörnchen über den Pfad. Vogelgesang und das Plätschern des Wassers sorgen für eine beruhigende Geräuschkulisse. Diese Atmosphäre macht den Weg so besonders – fernab vom Trubel, ganz im Hier und Jetzt.



Picknick am Wasser: Naturidylle pur

Was wäre eine Wanderung ohne Stärkung? Ich hatte mir beim Bäcker meines Vertrauens ein Pain au Chocolat und ein süßes Mandelbrötchen mitgenommen. Gemeinsam mit ein paar gekühlten Getränken war das genau das Richtige für eine kleine Pause mitten im Grünen. Das Wasser plätscherte leise, um uns herum tanzten Libellen – ein Moment vollkommener Ruhe.



Orientierung: Wie man zurückkommt

Da wir den kompletten Weg nicht bis zum Ende gegangen sind, mussten wir einen geeigneten Rückweg finden. Glücklicherweise führt gegenüber der Wasserstelle ein kleiner Pfad den Hang hinauf, der schließlich wieder zur Straße führt. Dort verkehrt auch erneut die Buslinie 10, mit der wir bequem zurück nach Antibes kamen.



Weitere Ausflugsideen: Was man in Biot noch entdecken kann

Wer nach der Wanderung noch Energie hat oder den Tag erweitern möchte, kann Biot selbst erkunden. Die Altstadt von Biot ist charmant, klein und voller Kunsthandwerk. Besonders bekannt ist der Ort für seine Glaskunst – ein Besuch in der berühmten Glasbläserei La Verrerie de Biot lohnt sich definitiv.

Außerdem gibt es im Ort mehrere kleine Cafés und Restaurants, in denen man wunderbar einkehren kann – vielleicht ja für ein spätes Mittagessen oder einen Kaffee nach der Wanderung.




Fazit: Wandern an der Côte d’Azur – eine erfrischende Abwechslung

Der Sentier de la Brague hat mich wirklich begeistert. Er ist abwechslungsreich, gut beschildert und verbindet Erholung mit ein wenig Abenteuer. Besonders für alle, die sonst viel Zeit am Strand verbringen oder sich in den Städten aufhalten, bietet dieser Weg einen wohltuenden Kontrast. Die grüne Ruhe, das leise Rauschen des Flusses, die Waldluft – all das sorgt für eine wunderbare Entschleunigung.

Wer gerne wandert, wird hier glücklich. Und wer bisher noch nicht auf den Geschmack gekommen ist, findet hier vielleicht den perfekten Einstieg in das Naturerleben der Südfranzösischen Küste.




Tipps für deinen Ausflug zum Sentier de la Brague:

  • Festes Schuhwerk ist Pflicht – viele Passagen sind steinig oder wurzelreich.

  • Wasser und Snacks nicht vergessen, unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeiten.

  • Karte am Einstieg fotografieren, falls du unterwegs mal orientierungslos bist.

  • Mittagshitze vermeiden – der Wald spendet Schatten, aber es kann trotzdem heiß werden.

  • Badepause einplanen, wenn der Fluss genug Wasser führt.

  • Insekten- und Sonnenschutz nicht vergessen – besonders in den Sommermonaten.

  • Müll wieder mitnehmen, um die Natur sauber zu halten.


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