Mit dem Eurostar in der ersten Klasse von Dortmund nach Paris – so war unsere entspannte Zugreise

Fliegen? War uns irgendwie zu stressig. Stattdessen haben wir uns für eine etwas entschleunigte, aber überraschend luxuriöse Variante entschieden: Mit dem Eurostar (früher Thalys) ging’s für uns in gut fünf Stunden von Dortmund nach Paris – und zwar in der ersten Klasse. Wie das Ganze ablief, was wir bezahlt haben, und was euch in den modernen Zügen erwartet, erfahrt ihr in diesem Beitrag.


Früher Thalys - heute Eurostar
Früher Thalys - heute Eurostar


Warum überhaupt mit dem Zug?

Ganz ehrlich: Wer schon mal zur Hauptreisezeit am Flughafen stand, weiß, wie nervig das Ganze sein kann. Lange Wartezeiten, Sicherheitskontrollen, frühes Aufstehen, Chaos am Gepäckband – all das wollten wir uns ersparen. Stattdessen hatten wir Lust auf eine entspannte Reise, bei der der Weg auch ein bisschen das Ziel ist.

Also: Ab in den Eurostar! Ganz ohne Umstieg und direkt von NRW nach Paris, komfortabel und mit schönem Blick aus dem Fenster.


Wir sind von Dortmund nach Paris gefahren
Wir sind von Dortmund nach Paris gefahren


Tickets & Preise: Was kostet der Spaß?

Wir haben relativ spontan gebucht – etwa vier bis sechs Wochen vor der Abfahrt – und dafür 94 Euro pro Person in der ersten Klasse gezahlt. Wenn man frühzeitig bucht, geht’s aber auch günstiger:

  • Erste Klasse (Eurostar Comfort): ab ca. 79 €

  • Zweite Klasse: ab 49 € (mit Aktionen manchmal sogar noch weniger)

  • Eurostar Premium: etwas teurer, aber inkl. Essen & Getränken an Bord

Tipp: Die Eurostar-App ist super praktisch – ihr könnt dort:

  • Tickets kaufen und speichern

  • Sitzplätze ändern (sogar bis kurz vor Abfahrt!)

  • ein Upgrade buchen, falls ihr spontan in die erste Klasse wechseln möchtet

Gerade die Option, Plätze zu wechseln oder zu sehen, wie voll der Zug wird, fanden wir echt praktisch.


Sehr gemütlich mit dem Eurostar


Unser Zug: Ein modernes Modell mit viel Komfort

Ehrlich gesagt hatten wir anfangs erwartet, in einem etwas älteren Zug zu sitzen. Doch als wir den Eurostar (in unserem Fall ein moderner „Ruby“-Zug) einfahren sahen, war die Freude groß: Schicke Sitze, modernes Design und viel Platz – der Zug war ein echter Hingucker!

Im Inneren erwartete uns eine 1-2-Sitzaufteilung, also auf einer Seite Einzelsitze, auf der anderen Doppelsitze. Wir hatten einen Doppelplatz am Fenster, meine Mutter hat sich später sogar auf den Einzelplatz gegenüber gesetzt – denn der Zug war in der ersten Hälfte der Fahrt quasi leer. Richtig angenehm!


Die 1. Klasse


Die 1. Klasse ist im 1-2-System aufgebaut
Die 1. Klasse ist im 1-2-System aufgebaut


Die erste Klasse: Was bekommt man eigentlich?

In der ersten Klasse (Eurostar Comfort) bekommt ihr:

  • Breite, bequeme Sitze mit Kopfstütze und Seitenpolsterung

  • Fußstützen, Ablageflächen & große Tische

  • Stromanschlüsse & Leselicht

  • Zugang zum Bordcafé (kein kostenloses Essen, außer bei „Premium“)

  • Super nettes Personal, das u.a. Kaffee und heißes Wasser bringt

Besonders angenehm: die Ruhe. Von Dortmund bis etwa Brüssel war der Zug richtig leer, wir konnten die Beine hochlegen, entspannt lesen oder Videos schauen – einfach Zugfahren wie im Werbespot.

Einziger kleiner Wermutstropfen: Ein bisschen Müll lag noch herum, vermutlich vom vorherigen Fahrgast. Aber ein Mitarbeiter vom Zugpersonal hat das direkt fotografiert – vermutlich für ein internes Feedback.

Toiletten & Ausstattung

Die Toiletten in erster und zweiter Klasse sind identisch – sauber, funktional, aber kein Luxushotel. Besonders schön: In den Zwischenbereichen gibt’s kleine Extra-Sitze, ideal für Menschen, die mal kurz telefonieren oder mit Baby reisen.

Gepäck könnt ihr sowohl oben in die Ablagen legen als auch unten neben eurem Sitz. Wir hatten einen mittelgroßen Koffer dabei, der problemlos verstaut werden konnte.

Bordcafé & Verpflegung

Im Zug gibt es ein Bordbistro mit Snacks, Kaffee und Getränken – alles kostenpflichtig (außer in der Premium-Klasse). Praktisch: Zusätzlich findet man Automaten, an denen man sich selbst versorgen kann. Für eine 5-Stunden-Fahrt fanden wir das absolut ausreichend.

Wer mag, kann sich natürlich auch einfach vorher etwas beim Bäcker holen und gemütlich im Zug picknicken.


Die 2. Klasse im Eurostar

Die 2. Klasse im Eurostar


Auch mal rübergeschaut: Die zweite Klasse

Wir waren neugierig und haben uns auch die zweite Klasse angeschaut – und waren ehrlich gesagt positiv überrascht.

Die Sitze dort sind etwas schmaler, der Platz zum Vordermann enger, aber:

  • Auch dort gibt’s Stromanschlüsse

  • Die Sitze haben eine Art „Schale“, die für etwas Privatsphäre sorgt

  • Die Ausstattung ist modern und funktional

  • Zu Beginn der Fahrt war es auch dort leer und ruhig

Für alle, die etwas sparen möchten, ist die zweite Klasse auf dieser Strecke definitiv eine gute Option.

WLAN & Unterhaltung

WLAN ist verfügbar – und funktionierte bei uns ohne größere Aussetzer.
Ich hatte mir vorher eine Liste gemacht, was ich während der Fahrt alles tun will (Arbeiten, Buch lesen, Spiele, Serien schauen…), aber am Ende habe ich hauptsächlich YouTube geschaut und ein paar Netflix-Sachen offline geguckt. Typisch, oder?

Die Fahrt war so entspannt, dass man zwischendurch auch einfach mal aus dem Fenster schauen konnte – besonders spannend: der Abschnitt rund um Brüssel, wo sich moderne Gebäude und Industriegebiete abwechseln.


Ich fand es sehr gemütlich im Eurostar
Ich fand es sehr gemütlich im Eurostar


Ankunft in Paris – stressfrei oder nicht?

Tja, Paris Gare du Nord ist da so ein kleiner Kulturschock.
Nach fünf Stunden Chillmodus im Zug wird man plötzlich von Menschenmassen und Großstadtgewusel überrannt. Der Bahnhof ist riesig, unübersichtlich und alles andere als ruhig.

Aber: Wir haben’s geschafft, und das nächste Abenteuer wartete schon – der Nachtzug an die Côte d’Azur! Dazu gibt’s bald mehr in Teil 2 unserer kleinen Europa-Zugreise.

Fazit: Würden wir’s wieder machen? Auf jeden Fall!

Die Zugfahrt von Dortmund nach Paris war für uns:

  • bequem

  • stressfrei

  • erstaunlich günstig (für 1. Klasse!)

  • und eine richtig angenehme Alternative zum Fliegen

Besonders für alle, die mal wieder entschleunigt reisen möchten oder sich das Chaos am Flughafen sparen wollen, ist der Eurostar eine top Wahl.


Die Ruby vom Eurostar


Meine Tipps für deine Eurostar-Reise:

🛤 Früh buchen = günstig reisen
📱 Eurostar-App nutzen für Angebote & Sitzplatzänderungen
🎒 Snacks mitnehmen, wenn ihr sparen wollt
🔌 Ladekabel & Kopfhörer nicht vergessen – es gibt Steckdosen!
🧘‍♀️ Früh einsteigen, um euch einen gemütlichen Platz zu sichern
🧳 Gepäck unter den Sitz oder oben in die Ablage – super praktisch

Wenn du wissen willst, wie es nach Paris weiterging – mit dem Nachtzug an die Côte d’Azur – dann schau bald wieder rein oder folg uns auf dem Blog & YouTube. Teil 2 kommt in Kürze und wird richtig spannend!


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