Mein erstes Mal bei den Filmfestspielen in Cannes – ein Tag voller Glanz, Chaos und Crêpes
Obwohl ich seit 2011 fast jedes Jahr an die Côte d’Azur reise, hatte ich es bisher nie zu den legendären Filmfestspielen in Cannes geschafft. Keine Ahnung, warum eigentlich – vielleicht war es der Respekt vor dem Glamour oder die Unsicherheit, was einen dort erwartet. Dieses Jahr war es endlich so weit: Ich bin zum allerersten Mal während der Festivalzeit nach Cannes gefahren – und was soll ich sagen? Ich war aufgeregt wie ein Teenie vor dem ersten Date.
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Auf dem roten Teppich |
Anreise mit Aussicht: Zugfahrt mit Meerblick
Schon die Zugfahrt hat mir ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Ich liebe es, an der Côte d’Azur mit dem Zug zu fahren. Wenn ihr von Nizza Richtung Cannes fahrt, setzt euch links hin – und wenn ihr den Weg andersrum nehmt, dann natürlich rechts. So habt ihr die schönsten Blicke aufs Meer. Und glaubt mir: Diese Zugstrecke ist wie ein kleiner Kinofilm für sich – türkisfarbenes Wasser, Yachten in kleinen Buchten, Palmen, Promenaden. Die perfekte Einstimmung auf einen Tag voller Filmzauber.
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Das Palais des Festivals |
Erste Eindrücke: Cannes platzt aus allen Nähten
Am Bahnhof in Cannes hat es mich dann direkt getroffen: Menschenmassen, wohin das Auge reicht. Ich war zwar schon oft im Sommer hier – aber so voll habe ich die Stadt noch nie erlebt. Schon auf dem kurzen Fußweg vom Bahnhof zum „Palais des Festivals“ wurde klar: Wenn Filmfestspiele sind, dann pulsiert Cannes auf einem ganz anderen Level. Die Croisette ist voller als jede Insta-Story, Busse sind rappelvoll, selbst kleine Seitenstraßen sind geflutet mit Filmfans, Promi-Jägern, Fotografen und Schaulustigen.
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Souvenir-Shops gab es auch |
Orientierung in der Glitzerwelt: Was darf ich eigentlich?
Ich gebe zu: Ich war im Vorfeld nicht perfekt vorbereitet. Klar, ich hatte ein paar Infos gesammelt – aber so richtig wusste ich nicht, wo ich hin darf, was ich sehen werde oder ob ich überhaupt irgendwas vom Festival mitbekomme. Das wurde schnell besser, aber die erste Stunde war ein Mix aus Staunen, Verwirrung und Handykamera-Fuchteln. Also hier schon mal für dich, wenn du auch mal hinwillst:
Akkreditierungen – die bunten Ausweise mit Bedeutung
Fast alle Leute auf dem Festival tragen so ein Kärtchen um den Hals, und die Farbe sagt eine Menge aus:
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Rot = Presse (Journalisten, Blogger, Fotografen)
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Blau = Filmbranche (Produzenten, Verleiher etc.)
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Orange/Gelb = Filmschaffende mit Werken im Festival
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Grün = Eingeladene Gäste, Partner, Sponsoren
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Violett = Publikum (Fans, Studierende – eingeschränkter Zugang)
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Weiß/Grau = Technik & Volunteers
Ohne Akkreditierung? Macht nix. Du kannst trotzdem sehr viel sehen und erleben, wenn du weißt, wo du dich am besten hinstellst – mehr dazu weiter unten.
Ganz nah dran am roten Teppich
Obwohl viel abgesperrt ist, kommt man ziemlich nah an den roten Teppich ran. Klar, rein kommst du nicht ohne Einladung oder Akkreditierung – aber außenrum zu stehen, die Atmosphäre aufzusaugen und vielleicht einen Blick auf einen Star zu erhaschen, ist total möglich. Ich war beeindruckt, wie nah man ran durfte – mit ein bisschen Geduld und dem richtigen Timing sogar direkt am Zaun!
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Foto mit den französischen Polizisten |
Shopping-Stop: Der offizielle Festival-Souvenirshop
Ja, ich gestehe: Ich bin Souvenir-Jägerin. Und was soll ich sagen? Der offizielle Festival-Shop ist richtig cool! Ich habe mich zurückgehalten – aber ein paar Kleinigkeiten durften mit:
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Bleistift – 2,50 € (süß und schlicht)
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Kugelschreiber – 8 €
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Stoffbeutel mit Festival-Logo – 10 € (lange Henkel, viele Farben)
Perfekt als Erinnerung – oder um bei der nächsten Zugfahrt lässig cineastisch auszusehen.
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Der rote Teppich |
Cinema Plage – Kino unterm Sternenhimmel
Eines meiner Highlights war das Cinema Plage: ein öffentliches Open-Air-Kino direkt am Strand. Jeden Abend um 21:30 Uhr gibt’s einen anderen Filmklassiker oder Kultfilm – kostenlos! Du brauchst nur ein bisschen Geduld und solltest früh da sein, weil das Prinzip „First come, first serve“ gilt.
Tipp: Nimm dir ein Kissen oder Handtuch mit, wenn du nicht direkt im Sand sitzen willst.
Kleine Pause mit Crêpe und Panini
Nach so viel Trubel brauchten wir eine Stärkung. Zum Glück gibt’s an der Croisette diese genialen Kioske, wo du alles bekommst – von Eis über Crêpes bis Panini. Ich hatte einen Nutella-Crêpe (weil: Klassiker!) und meine Mutter ein Panini mit Tomaten und Käse. Simple, aber richtig lecker – Côte d’Azur-Feeling pur.
Stars auf der Straße: Wo du sie triffst
Du willst Promis live sehen, auch ohne Einladung zur Premiere? Dann stell dich vor die großen Hotels entlang der Croisette. Hier mein kleiner Hoteltipp-Guide:
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Majestic (ganz im Westen)
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Marriott
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Carlton (hier stand ich im Video!)
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Martinez
Einfach dort herumstehen, beobachten, und mit ein bisschen Glück steigt ein Star gerade aus dem Wagen oder kommt mit Sonnenbrille und Bodyguards aus dem Hotel.
Ich dachte kurz, ich hätte Serena Williams gesehen – turns out, keine Ahnung, wer es war. Aber geniales Outfit! Vielleicht erkennt ihr sie ja auf dem Foto im Video.
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Unglaublich sympathisch - Georgina Fleur |
Mein persönliches Highlight: Georgina Fleur!
Okay, Hollywood-Stars habe ich nur aus der Ferne gesehen, aber dafür eine deutsche Trash-TV-Queen live getroffen: Georgina Fleur! Ich fand sie mega sympathisch – wir haben kurz gequatscht, ein paar Fotos gemacht, und ich war danach richtig happy. Manchmal sind es eben die kleinen Begegnungen, die einen Tag besonders machen.
Lerne aus meinem Fehler: Timing ist alles!
Ein kleiner Wermutstropfen: Ich habe mich nicht rechtzeitig am roten Teppich platziert, um das Einlaufen der Stars zu sehen. Stattdessen hatte ich nur noch Blick auf einen Bildschirm – auch okay, aber nächstes Mal weiß ich’s besser.
Tipp für dich: Wenn du wirklich was sehen willst, früh da sein, sich eine gute Stelle sichern und einfach etwas Zeit mitbringen. Die besten Plätze sind nach einem kleinen Security-Check erreichbar – wie das genau funktioniert, zeige ich dir im nächsten Video/Blogpost!
Fazit: Mein erster Tag beim Festival war chaotisch, laut, voll – und einfach wundervoll
Trotz der Massen, trotz der Hitze, trotz meiner Anfängerfehler: Dieser Tag bei den Filmfestspielen war unvergesslich. Ich bin über 12.000 Schritte gelaufen, hab tolle Eindrücke gesammelt, etwas Glitzerluft geschnuppert – und weiß jetzt ganz genau, wie ich’s beim nächsten Mal besser machen werde.
Wenn du überlegst, zur Festivalzeit nach Cannes zu fahren: Mach es! Du brauchst keine Einladung, keine Akkreditierung und keinen roten Teppich unter den Füßen, um die Magie zu spüren.
Und wenn du wissen willst, wie du beim nächsten Mal die besten Plätze bekommst, Stars live sehen kannst und das Maximum rausholst, dann schau beim nächsten Beitrag oder Video vorbei – da verrate ich dir alle meine neuen Tricks.